Heilige Märtyrer Cassius und Florentius - Stadtpatrone von Bonn

Heilige Märtyrer Cassius und Florentius - Stadtpatrone von Bonn


Sfinții Martiri Cassius, Florentius și alți șapte soldați din Bonn și Gereon cu cei 318 soldați din Köln (+10 octombrie 304)

 Der Legende nach kommen Cassius, Florentius und ihre Gefährten ursprünglich aus Theben (heute Ägypten), wo sich nachweislich das Christentum sehr früh entwickelte. Sie waren Soldaten des römischen Heeres, wollten aber den Kaiser nicht als Gott anbeten, ebenso wie all ihre Kameraden der sogenannten thebäischen Legion. Dies ließ sich der Kaiser nicht gefallen und ließ die gesamte Legion hinrichten. Diese frühen Märtyrer des Christentums feiert man in diesen Tagen überall am Rhein und in der Schweiz: 
 
 
  • Xanten: Victor, 
  • Köln: Gereon,  
  • St. Maurice: Mauritius, 
  • Solothurn: Victor und Ursus. 

Leben und Sterben


Es ist ein eher versteckter Ort in Bonn-Endenich, an dem das Schicksal seinen Lauf nahm: Dort, wo heute die sogenannte „Märtyrerkapelle“ steht, sollen Ende des 3. Jahrhunderts die beiden Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius den Märtyrertod gestorben sein — vermutlich wurden sie geköpft. Noch heute führt zu diesem Ort ein Weg mit einem etwas gruseligen Namen: Der Mordkappenpfad.


Die beiden vermutlich dunkelhäutigen Christen waren wohl aus Ägypten ins Rheinland gekommen. Sie sollen römische Soldaten der sogenannte „Thebäischen Legion“ gewesen sein. Als sie jedoch den Auftrag bekamen, auch gegen christliche Glaubensbrüder zu kämpfen, weigerten sie sich – und das bedeutete ihr Todesurteil. Die ganze Legion, so heißt es, wurde hingerichtet. Auch der hl. Gereon (Köln) und die heiligen Viktor und Mallosius (Xanten) sollen in der Thebäischen Legion gewesen sein.


Dem Schicksal von Cassius und Florentius gedenken die Menschen in Bonn schon seit Beginn des 4. Jahrhunderts. Im Zuge dessen brachte die heilige Helena ihre Knochen auch an den Ort, wo heute das Münster steht. Wie es der Brauch war, feierten die Christen über den Gräbern der Märtyrer Gottesdienste. Ein Vorgängerbau der heutigen Münster-Basilika, die heute die Grabeskirche der Stadtpatrone ist, wurde errichtet. Die Erhebung der Gebeine fand am 2. Mai 1166 statt und war der symbolische Akt zur offiziellen Heiligsprechung.


Im Bonner Münster (derzeit wegen Renovierung geschlossen) finden sich viele Darstellungen von Cassius und Florentius. Besonders bekannt sind die beiden Skulpturen ihrer abgeschlagenen Köpfe aus Granit, die draußen auf dem Boden vor der Bonner Kirche liegen. Aktuell sind sie wegen der Sanierung des Münsters, die vermutlich noch bis 2021 dauert, jedoch nicht zu sehen.

Hochfest
 

Die beiden Märtyrer Cassius und Florentius werden in der Stadt Bonn am 10. Oktober gedacht als Hochfest gefeiert.


In einem festlichen Gottesdienst – meist am Sonntag nach dem 10. Oktober – bringt der Rat der Stadt Bonn ein Kerzenopfer dar. Bereits aus dem Mittelalter ist die Tradition des Kerzenopfers überliefert. Ein Protokoll des Cassius-Stiftes von 1595 spricht von sechs Wachskerzen, die der Magistrat der Stadt gestiftet hat. Heute trägt die Kerze die Aufschrift Cassi, Florenti orate pro nobis - Der Rat der Stadt Bonn. Seit 1300 Jahren werden Cassius und Florentius an diesem Ort für ihren Mut und ihren unbeirrbaren Glauben verehrt.


Außerhalb Bonns wird am 10. Oktober im Erbistum Köln des Hl. Gereon und seiner Gefährten gedacht. Die liturgische Farbe ist wie bei allen Märtyrern Rot.

Stadtdechant Wolfgang Picken zu Cassius und Florentius

Dr. Wolfgang Picken, Stadtdechant von Bonn:

„Cassius und Florentius sind für ihre Ideen eingestanden. Und solche Menschen brauchen wir auch heute: Menschen, die wissen, dass große Ideale nur gelebt werden können, wenn man auch bereit ist, sie persönlich umzusetzen — und zur Not auch mal Nachteile in Kauf zu nehmen. Das gilt für den Alltag – aber das lernen wir gerade auch wieder bei der „Fridays for Future“-Bewegung: Es braucht persönlichen Einsatz. Und dafür stehen Cassius und Florentius noch heute. Sie sind Zeugen für eine Lebenshaltung, auf die jede Gesellschaft angewiesen ist – und unsere Moderne im Besonderen.“


(Quelle www.erzbistum-Koeln.de) 

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